Einladung zu Event #9: Zukunft entzaubern und neu denken
Liebe KZF-Interessierte,
seit über zwei Jahren verbindet uns als Community ein Slogan: „Zukunft entzaubern und neu denken.“ Wir nutzen ihn auf unserer Website, in unseren Einladungen, in Gesprächen. Und vermutlich spielt diese Perspektive auch eine Rolle für deine Motivation oder dein Interesse an der kritischen Zukunftsforschung.
Am 5. November ab 19 Uhr nehmen wir diesen Slogan also wörtlich und fragen uns: Wie geht neu denken überhaupt? Braucht es dafür Entzauberung?
Dabei wollen wir nicht nur in der Theorie bleiben, sondern auch einen Bezug zum Alltag finden. Ihr kennt bestimmt auch dieses ungute Gefühl, das einen beschleicht, wenn man hört, wie jemand stolz erzählt, wie schnell sie oder er nach einer kurzen KI-Recherche eine strategische Entscheidung getroffen hat. Folgen wir den offensichtlichen Pfaden, weil sie die optimalen sind oder weil sie schnell verfügbar sind? Wie bleiben wir aktive Gestalter*innen unserer Zukunft, statt zu passiven Konsumenten zu werden?
Genau darum geht es an diesem Abend. Gemeinsam wollen wir erkunden, was es bedeutet, Zukunft zu entzaubern und wirklich neu zu denken – nicht als abstrakte Idee, sondern als konkrete Praxis. Wenn du dabei sein willst, antworte einfach kurz auf diese Mail.
Philosophische Annäherung mit zwei Gästen
Für diesen Abend haben wir zwei Menschen gewinnen können, die sich aus unterschiedlichen Perspektiven mit genau dieser Frage beschäftigen:
Manuel Scheidegger ist bereits Podcast-Gast bei uns und der kritischen Zukunftsforschung neugierig zugeneigt. Als Philosoph und Gründer von Argumented Reality bringt er eine provokante These mit: Denken bedeutet, sich selbst und die eigenen Kriterien infrage zu stellen und immer wieder als Anfänger*in zu beginnen. „Produktive Dummheit“ ist nötig, um Zukünfte zu ergründen.
Was uns an Manuels Perspektive fasziniert: Er fordert uns heraus, nicht ständig Antworten zu suchen, sondern bessere Fragen zu stellen. In einer Welt, in der KI uns mit Antworten überflutet, erscheint uns das als radikaler Akt.
Ina Schmidt ist Philosophin und Autorin des Buchs ‚Wofür es sich zu denken lohnt‘. Ihre Perspektive: In einer Gegenwart, die nicht mehr weiß, was bewahrenswert ist, braucht es ein Denken, das Ambivalenzen aushält und Widersprüche in Handlung überführt. Mit Hannah Arendt formuliert sie: „Denken ist ähnlich weltbildend wie Häuserbauen.“
Inas Ansatz verbindet das, was uns oft zu kurz kommt: Denken ist keine rein intellektuelle Übung, sondern etwas zutiefst Praktisches. Es formt die Welt, in der wir leben wollen.
Wie der Abend ablaufen wird
Nach den ersten Impulsen unserer Gäste kommen wir wie gewohnt miteinander ins Gespräch. Wir werden erkunden, was Entzaubern und Neu-Denken bedeuten können, in unseren jeweiligen Kontexten, in unserer Arbeit, in der Gestaltung von Zukünften.
Das Format ist klassisch KZF: Ein Miro-Board für eure Gedanken, Breakout-Räume für vertiefende Diskussionen, und am Ende bringen wir die Fäden wieder zusammen.
Die Details
📅 Datum: 5. November 2025
🕖 Uhrzeit: 19:00–21:00 Uhr
📍 Format: Digital via Zoom
→ Termin im Kalender speichern
Anmeldung: Antworte einfach kurz auf diese Mail, wenn du dabei sein möchtest. Wir schicken dir dann am Tag des Events die Links zum Videocall und dem Miro-Board.
Warum dieser Abend wichtig ist
Als Community wollen wir internationale Diskurse rund um kritische Zukunftsforschung in Deutschland stärken, verwandte Disziplinen verbinden und einen lebendigen Austausch über Bedeutung, Anwendung und Weiterentwicklung führen. Dieser Abend ist eine Gelegenheit, genau das zu tun, indem wir uns unserem eigenen Grundansatz widmen und ihn gemeinsam schärfen.
Wir freuen uns darauf, diesen Abend mit euch zu verbringen und gemeinsam Wege zu suchen, wie wir als denkende, fühlende Menschen unsere Welt gestalten.
Bis bald am 5. November!
Herzliche Grüße
das KZF-Team