The AI is not enough [Undisruptable Technology - Ausgabe #223]
Guten Morgen,
es ist Freitag und damit wieder Zeit für eine Ladung Tech-News in diesem schönen kleinen Newsletter. Ich habe mich heute ganz besonders bemüht, nicht ganz so KI-lastig zu sein wie zuletzt. Denn auch wenn es bei Künstlicher Intelligenz gerade wahnsinnig viel zu erzählen gibt und richtig viel passiert: es gibt auch eine Menge anderer spannende Technologien. Oder auch Geschichten über Menschen und Ereignisse, die den eigenen Blick weiten können.
Wer lieber hört als liest und noch ein bisschen KI haben will, dem kann ich den heutigen den Bitkom-Podcast "Tech Weekly" ganz besonders ans Herz legen, den mein Arbeitskollege Tobias Grimm betreut. Er hat sich unter anderem mit Jonas Andrulis, Gründer von Aleph Alpha unterhalten.
Und wer dann das Wochenende mal analog und nicht digital verbringen will, der kann sich hier ein KI-Spiel ausdrucken. Eigentlich ist es für Schulklassen gedacht und es geht beim "KI-Kompass nicht nur um Spaß und Unterhaltung, sondern auch um einen realistischen Blick auf aktive KI-Systeme und ihre Bedeutung für das Gemeinwohl". Und das ist ja mal eine gute Idee.
Ich wünsche eine anregende Lektüre, bis nächste Woche Andreas Streim
Ten news that fit to send
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Nation's first degree combining medicine, AI comes to San Antonio: In Deutschland ist das mit der Digitalisierung des Gesundheitswesens ja so eine Sache, man freut sich ja bereits, wenn man von der Arztpraxis eine SMS als Terminerinnerung bekommt. In den USA gibt es jetzt den ersten Studiengang, der Medizin und Künstliche Intelligenz kombiniert: "This unique partnership promises to offer groundbreaking innovation that will lead to new therapies and treatments to improve health and quality of life," UT System chancellor James Milliken said in a statement.
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SCIENTISTS SAY NEW AI CAN TRANSLATE WHAT CHICKENS ARE SAYING: Klingt jetzt eher nach einem April-Scherz: Mit Hilfe von KI verstehen, was Hühner sagen (oder fühlen): "To test out their new system, the team recorded and analyzed samples from 80 chickens. They then fed these samples to an algorithm to relate these vocal patterns to various "emotional states" in the birds. By teaming up with "a team of eight animal psychologists and veterinary surgeons," the researchers say they were able to pinpoint a given chicken's mental state with a surprisingly high accuracy." Aber mal weitergedacht: Ich könnte mir einen riesigen Markt für eine Software vorstellen, die eine "Kommunikation" zwischen Katze oder Hund und Mensch ermöglicht.
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The right newsroom jobs for AI, and the wrong ones: Bis es mit dem KI-unterstützten Tier-Mensch-Gespräch klappt, ist es wohl noch etwas hin. Aber Medien setzen bereits KI ein. Der Text gibt einen kurzen Überblick - und Tipps, worauf es zu achten gilt: "Writing full articles is the most obvious use of generative AI, but not the best, because of all the ways AI still fails at the basics of good journalism."
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"Wir sind besser als Amazon": Ich verlinke ja eher selten Texte aus den klassischen Print-Medien - einfach, weil die bei Digitalthemen häufig ein paar Wochen hinter den englischsprachigen oder nischigeren Medien hinterher sind. Aber dieses Interview mit dem neuen Post-Chef, das hat mir wirklich gefallen.
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Hundreds of flying taxis to be made in Ohio, home of the Wright brothers and astronaut legends: Erinnert sich noch jemand an den Traum von Flugtaxis - oder daran, wie viel Häme und Spott sich Doro Bär damals für ihr Flugtaxi anhören musste? Nun, in den USA setzt man weniger auf Lacher, sondern auf Macher: "The same Ohio river valley where the Wright brothers pioneered human flight will soon be manufacturing cutting-edge electric planes that take off and land vertically, under an agreement announced Monday between the state and Joby Aviation Inc. “When you’re talking about air taxis, that’s the future,” Republican Gov. Mike DeWine told The Associated Press. “We find this very, very exciting — not only for the direct jobs and indirect jobs it’s going to create, but like Intel, it’s a signal to people that Ohio is looking to the future. This is a big deal for us.”"
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The Man Who Invented a Technology Used Billions of Times a Day Doesn't Get Credit for It. Now He's Setting the Record Straight.: Kennt hier jemand Paul McEnroe? Mir fällt da ein Tennis-Spieler ein - aber der ist nicht gemeint. Vielmehr geht es um einen Menschen, der an der Erfindung einer Sache beteiligt war, die unseren Alltag deutlich mehr geprägt hat als ein paar Tennis-Pokale: "So, I went to [IBM], just like you would go to a venture capitalist today in Silicon Valley or Boston or wherever, and I proposed that we go after this business," McEnroe recalls, "that we build equipment that would fit in the stores, inventory equipment that would sit in a warehouse and control equipment that would sit at the headquarters. And it would all work together."
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500 miles: Wer heute nur Zeit hat, einen Text zu lesen, der tue das bitte mit diesem. Die Geschichte, um die es geht, ist ein sehr schräges Computerproblem. Von einem Tag auf den anderen konnte ein Institut an einer US-Hochschule keine E-Mails mehr verschicken. Stopp, also nicht: keine E-Mails. Aber keine E-Mails, die an Empfänger gehen sollten, die weiter als 500 Meilen entfernt waren. Das ist natürlich gaga, wenn man weiß, wie das Internet funktioniert. Aber wenn man dann als IT-Spezialist anfängt, das Problem zu untersuchen und feststellt, "ja, genau so ist es", dann wird es wirklich spannend. Wie kann das sein? Und die Lösung ist wirklich super für jede und jeden, die oder der sich ein bisschen für Technik interessiert.
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‘Surprising and super cool.’ Quantum algorithm offers faster way to hack internet encryption: Ich behaupte ja immer, wie so in der Breite der Tech-Welt leidlich auszukennen. Deshalb lese ich auch gerne Texte zu Themen, von denen ich nicht wirklich viel verstehe und freue mich dann, ganz schnell ganz viel zu lernen. Bei Texten rund um Quantencomputing ist das ehrlich gesagt nicht so - ich verstehe da überwiegend Bahnhof. Aber ganz offensichtlich gibt es da rasante Weiterentwicklungen an Algorithmen für eine Hardware, die es so noch gar nicht gibt. Das erinnert mich an mein jüngeres Ich, das im Sommerurlaub BASIC-Programme in ein Karo-Heft geschrieben hat, für einen Computer, den es noch zu kaufen galt.
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Walmart to revolutionize retail with expansive commercial strategy in the metaverse: Das Metaverse? Ist doch schon längst wieder tot. Inzwischen eine verbreitete These, könnte sich aber als falsch herausstellen. Walmart zumindest glaubt da noch fest dran: "The company says that it is aggressively pursuing opportunities in virtual worlds that connect to commerce at its stores and vice versa. For example, customers can now buy some of the same items for their physical houses that they can buy for their virtual houses in House Flip, a mobile game that lets players renovate and sell virtual homes. Customers can also buy virtual clothing items based on Walmart’s fashion brand Scoop in Zepeto, a mobile virtual world that lets players create and customize their avatars." Der Bitkom hat da mal ein Positionspapier und einen Leitfaden zum Industrial Metaverse rausgehauen.
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64-Bit Bank Balances ‘Ought to be Enough for Anybody’?: Der Text ist ein bisschen nerdig, zugegeben. Aber die Frage, warum es in einer Computersoftware für den Kontostand vielleicht nicht ausreichend ist zu überlegen, wie hoch so ein Guthaben (oder Soll) denn in der Realität sein kann, ist schon spannend und erklärt viel über diese digitale Welt. Denn der Autor kommt zum Ergebnis, dass eine Variable, die maximal 2 hoch 64 speichern kann (das sind: 18 Trillionen, 446 Billiarden, 744 Billionen, 73 Milliarden, 709 Millionen, 551 Tausend, 616) eigentlich ganz passend wäre.
Undisruptable Technology im Bild
Ja, wenn drüben bei Twitter X mal wieder die nächste Musk-Idee für Aufregung sorgt, dann freuen sich die anderen sozialen Netzwerke. Ob es jetzt Bluesky ist (da bin ich inzwischen auch zu finden, man muss ja alles testen) oder Mastodon. Ich kann mir tatsächlich kein Twitter X vorstellen, bei dem jede und jeder bezahlen muss. Ich schätze mal, viele sind nur noch aus Bequemlichkeit da - und wären sofort weg, müsste man da Geld einwerfen, um weiter mitspielen zu dürfen.
Und zuletzt...
So, jetzt gilt es: Wer wollte nicht schon immer mal ein Startup gründen? Hatte 1.000 tolle Ideen und keine einzige umgesetzt? Wer endlich mal in die Rolle der Gründerin oder des Gründers eines neuen GoogleMicrosoftApple rutschen will und dafür nicht seinen Beruf, seine Ersparnisse und den Familienfrieden aufs Spiel setzen will: Mit Sillycovalley geht das endlich. Ich bin leider bei meinen Versuchen kläglich vor dem Demo-Day Pleite gegangen, aber vermutlich sind meine Leserinnen und Leser deutlich begabter.