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November 21, 2025

similarity based ist nicht cosine distance [Undisruptable Technology - Ausgabe #294]

#294, 21. November 2025

Guten Morgen,

bzw. eigentlich gerade guten Abend oder noch besser gute Nacht. Ich bin mal wieder etwas spät mit der Fertigstellung meines kleinen Newsletters. Das liegt vor allem daran, dass ich gerade etwa viel der wenigen Freizeit mit einem spannenden kleinen Programmierprojekt verbringe. Und freue mich dann über solche Dinge, wenn ich zusammen mit meinem KI-Coding-Partner (der wirklich manchmal echt begriffsstutzig ist und wenig Ideen ins Projekt einbringt, aber dafür echt fleißig und willig ist) auf solche Ergebnisse komme:

Die SQL-Query gibt einen kombinierten Score (similarity-based, hoch ist gut), aber perform_hybrid_search behandelt ihn als cosine distance (distance-based, niedrig ist gut) und macht 1 - score!

Klingt kryptisch, führt aber dazu, dass man plötzlich ein KI-Helferlein geschaffen hat, das wirklich gute Antworten zur Website liefert (klingt auch kryptisch, aber ist am Ende an dieser Stelle hier egal). Da denke ich mir immer, gut, dass das eine Form von etwas schrägem Hobby ist und ich mir nicht ausrechne, wie viele Personentag (oder besser: Nächte) ich jetzt schon da reininvestiert habe.

Aber sei’s drum, am Ende ist auch diese Ausgabe zusammengeschrieben und ich hoffe, von den Dingen, die mich in den vergangenen 14 Tagen (letzte Woche habe ich ja kläglich ausfallen lassen) beschäftigt und interessiert haben, stößt auch bei der geneigten Leser/innen/schaft auf Interesse.

Bis nächste Woche,

Andreas Streim


Ten news that fit to send

  1. Control Inversion: Der Untertitel des langen Textes ist “Why the superintelligent AI agents we are racing to create would absorb power, not grant it”. Und es wird die schöne Szene ausgemalt, dass ein CEO einer Firma einfach so viel langsamer ist als seine ganzen Angestellten. Viel, viel langsamer. Was passiert dann? Nun, die Leute finden Wege, am CEO vorbei zu arbeiten. Und wer arbeitet schneller, Mensch oder KI? “This paper does not provide or advocate for any particular policies or other prescriptions. Rather it seeks to convey a stark reality: on our current path, as AI becomes more intelligent, general, and especially autonomous, it will less and less bestow power — as a tool does — and more and more absorb power. This means that a race to build AGI and superintelligence is ultimately self-defeating. The first entity to develop superintelligence would not control or possess it for long if at all; they would merely determine who introduces an uncontrollable power into the world.”

  2. AGI fantasy is a blocker to actual engineering: Und hier noch kurz die Gegenrede. Das Gefasel von AGI, also der ultimativen Künstlichen Intelligenz, sorgt nur dafür, dass wir nicht wirklich weiterkommen. “LLMs-as-AGI fail on all three fronts. The computational profligacy of LLMs-as-AGI is dissatisfying, and the exploitation of data workers and the environment unacceptable. Instead, if we drop the AGI fantasy, we can evaluate LLMs and other generative models as solutions for specific problems, rather than all problems, with proper cost benefit analysis. For example, by using smaller purpose-built generative models, or even discriminative (non-generative) models. In other words, make trade-offs and actually do engineering.

  3. Counting Renaissance butts in Rome with the Meta Ray-Ban Display: Die Autorin hat so eine smarte Meta-Brille im Italien-Urlaub dabei gehabt und beschreibt ihre Erfahrungen. Die nicht so 100% mit den Produktversprechen übereinstimmen. “Meta, and other companies in this space, often market these devices as general-purpose devices that could replace your phone. And maybe that’ll be true one day. But today, I’m struck by how whatever cultural qualms I had were alleviated by tying them to a temporary use case. In Italy, whenever I put on the Display glasses, I entered Tourist Mode. When I took them off, I was me again. It didn’t matter if things were imperfect, partly because it was just one of many travel tools I had in my arsenal.”

  4. Als die Wikipedia begann zu halluzinieren: Die Wikipedia hat ein Problem mit KI-generierten Texten. Die dann wieder als seriöse Quelle dienen, um KIs zu trainieren. “"ChatGPT hat einen Wikipedia-Artikel verfasst und sich einfach neben vielen anderen Fakten passende oder plausibel klingende Literatur hinzu halluziniert", sagt Schindler.” Am Ende braucht es Menschen, um die Fehler zu finden und wieder zu beheben.

  5. Smarter Tischtennisschläger mit Arduino: Wenn es hier in diesem kleinen Newsletter mal um Technologie & Sport geht, dann ja meistens um Fußball. Tischtennis ist da mega underrated (Grüße gehen raus an Merle). Und jetzt mal ehrlich, ist das nicht großartig?" “Ein 3D-gedruckter Tischtennisschläger nutzt einen Arduino, Bewegungssensoren und KI, um Schläge zu zählen und zu bewerten. Der Maker Samuel Alexander hat einen Tischtennisschläger gebaut, der mithilfe von Bewegungssensoren und KI jeden Schlag in Echtzeit erkennt, zählt und analysiert und das sogar mit einer Option ohne PC. Ziel war es, Trainingsdaten automatisch zu erfassen und direktes Feedback zu geben.”

  6. Disrupting the first reported AI-orchestrated cyber espionage campaign: Bei Anthropic gibt es einen spannenden Blog-Beitrag, der sehr ausführlich beschreibt, wie - in dem Fall: chinesische - Cyberkriminelle KI für Angriffe nutzen. “In mid-September 2025, we detected suspicious activity that later investigation determined to be a highly sophisticated espionage campaign. The attackers used AI’s “agentic” capabilities to an unprecedented degree—using AI not just as an advisor, but to execute the cyberattacks themselves.”

  7. Ukrainischer Roboter hielt eineinhalb Monate erfolgreich die Position: Wenn die Geschichte stimmt, dann warte ich auf die Hollywood-Verfilmung, ach nee, heute ist das ja “auf das Netflix-Original”. “Ein ukrainischer Kampfroboter des Typs Droid TW 12.7 hat über sechs Wochen hinweg erfolgreich eine Frontstellung gehalten und dabei eine komplette Infanterieeinheit ersetzt. Das unbemannte Bodenfahrzeug der 3. Sturmbrigade kontrollierte eine strategisch wichtige Kreuzung, von der aus russische Truppen regelmäßig Vorstöße unternahmen.”

  8. From Teenage Drone Racers To $121M Defense Contractors: How Two 20-Somethings Are Building America’s FPV War Machine: Aber nicht nur die Ukraine setzt auf Future of Warfare… “Soren Monroe-Anderson was just 20 years old when he walked into the Pentagon with his friend Olaf Hichwa, trying to sell drones they’d built in his parents’ garage. A senior Department of Defense official shut them down immediately: “You can’t just waltz into the Pentagon as 21-year-olds and sell weapon systems to the D.O.D.” Two years later, Monroe-Anderson, now 22, and Hichwa, 24, aren’t just selling to the Pentagon—they’re dominating it.”

  9. Building a Simple Search Engine That Actually Works: Sorry, das ist jetzt ein bisschen nerdig. Aber der Artikel erklärt wirklich Schritt für Schritt, wie man seine eigene Suchmaschine baut. The concept is simple: tokenize everything, store it, then match tokens when searching.”

  10. Do Not Put Your Site Behind Cloudflare if You Don't Need To: Jede externe Abhängigkeit kann ein Problem sein. Und wer Cloudflare nutzt, auch wenn es vielleicht nicht ganz wirklich nötig ist, nun ja, der ist halt dann weg vom Fenster, wenn Cloudflare muckt. Und dieser kleine Rant spricht es aus: “Maybe that's the core of this message. Face your fears. Put your service on the internet. Maybe it goes down, but at least not by yet another Cloudflare outage.”

Undisruptable Technology im Bild

Turbo Pascal (1994)

Ich bin erstaunt, GitHub erkennt Pascal (die Programmiersprache. die bei mir Ende der 1980er gleich nach BASIC folgte). Und ich habe den Quellcode eines wirklich umfangreichen Projekts, das sogar auf einer Shareware-CD-Rom (ja, junge Menschen müssen vermutlich alle beide Begriffe erstmal goo… bei ChatGPT erfragen), wiedergefunden und bei GitHub in einem Repository hochgeladen. Nicht, weil man es braucht, sondern weil ich es eine schöne Vorstellung finde, dass die KI-Bots jetzt auch Turbo Pascal lernen. Und das mit meinen Programmzeilen.

Und zuletzt...

Das ist doch ein schönes Essay im “New Yorker” über den Charme von Menschen mit wenig Followern auf Social Media (was dem Autor eines kleinen Tech-Newsletters, der seit Jahren bei 200 Abonnentinnen und Abonnenten und einer ähnlichen Zahl LinkedIn-Lesenden stagniert natürlich gefällt). “There’s a certain status that comes from ignoring the usual signs of success online, and an envy inspired by those who can grow a career without the pressure of performing on social media. Sundberg told me, “In a time when people are posting everything about their lives online constantly for attention, you almost get a little frustrated that someone can be successful without doing that.” Und diese Stelle gefällt mir auch sehr gut: “The appeal of online anti-fame reminds me of a rule that a friend who runs an international company’s social accounts espouses: professional social-media managers should have messy, unoptimized personal accounts. “It’s kind of a flex to have bad photography and unpolished content,” she said. You could produce polished content—it’s your job to know how to, after all—but that doesn’t mean you have to do so in your off-hours".” Da fällt mir ein, ich muss mich mal wieder um meinen Pixelfed-Account kümmern.

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