Roll a 12 + your INT bonus to unlock this newsletter! [Undisruptable Technology - Ausgabe #222]
Guten Morgen,
der eine oder die andere wird diesen kleinen handgestrickten Newsletter vermutlich schon längst vergessen haben. Ich gebe zu, die Sommerpause war etwas ausgedehnt. Urlaub, wirklich mal ohne zu viel Beschäftigung mit Tech-Themen. Und dann nach dem Urlaub so viel Beschäftigung mit Tech-Themen, dass ich einfach manchmal donnerstags nicht zum Schreiben gekommen bin. Das soll jetzt aber wieder anders werden.
Auch diese Woche ist "Undisruptable Technology" wieder ein bisschen KI-lastig. Ich bitte um Verzeihung, ich bemühe mich, auch anderen spannenden Tech-Themen und -Geschichten ihren Platz zu geben. Aber tatsächlich interessiert mich persönlich das Thema derzeit auch besonders. Auch wenn man ständig liest, die Nutzung von ChatGPT ginge zurück, für mich kann ich das nicht sagen. Er ist mein persönlicher Assistent, in den ich immer mal wieder eine kurze Frage werfe - wie man ein 3x3-Felder Sudoku mit einer 3 oben löst, wenn alle Reihen 15 ergeben müssen genauso wie für eine Diskussion über die Mathe-Aufgaben des Sohnes, wenn wir gemeinsam überlegen, ob der eigene Lösungsweg richtig ist oder ob eine andere Idee interessant sein könnte - oder mit dem ich fast jeden Tag programmiere. Denn da ist gerade mein zweites KI-Projekt.
Ich möchte gerne die Verschlagwortung einer umfangreichen Text-Datenbank mit KI-Hilfe machen. Da hatte ich früher mal was angefangen, mit Tensor Flow und so, recht komplex, wenig befriedigende Ergebnisse, weil nur sehr, sehr kurze Texte. Mit einem selbst finegetunedten ChatGPT-Modell und ein paar drumrumgebauten eigenen netten Ideen sieht es schon besser aus. Und beim Programmieren hilft mir natürlich: ChatGPT.
Und ganz ohne KI gibt es noch ein Tech-Thema, das mich gerade vom Schreiben ablenkt (ich würde das ehrlich gesagt auch gerade gerne noch machen, vor dem Schlafengehen): Baldur's Gate 3. Waaaas, ein Computerspiel? Wer so reagiert: Stop! DAS Computerspiel (wer mag, kurz hier lesen). Ich habe früher, in meiner Jugend, so Pen&Paper-Rollenspiele mit Kumpels um den Tisch sitzend gespielt, nicht D&D, aber "Das Schwarze Auge", "Midgard" und wie sie alle hießen. Und das hier, das ist die perfekte Computerumsetzung dieser Spiele, ach was, dieser lebendigen Geschichten. Selbst würfeln - ja, würfeln, mit einem Würfel, auf einem Playstation-Bildschirm - kann grandios umgesetzt sein in dieser digitalen Welt. Wer sich dieses Spiel mal anschaut und dann nicht sagt, "Computerspiele sind ein Kulturgut", dem kann ich auch nicht mehr helfen.
So, und weil ich jetzt mit meinem Elfen-Paladin noch eine Runde durch den gerade entdeckten Krypta-Keller ziehen muss, beende ich diesen Newsletter und verspreche: Bis nächsten Freitag!
Andreas Streim
Ten news that fit to send
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Deutsche Wirtschaft drückt bei Künstlicher Intelligenz aufs Tempo: Alle reden über KI, die meisten nutzen sie auch - kommt einem zumindest in der eigenen Bubble manchmal so vor. Allerdings ist es in der Breite der Wirtschaft, nun ja, noch ein bisschen anders. Zwar hat es in den vergangenen zwölf Monaten, sicherlich auch dank ChatGPT & Co. einen kleinen Schub bei der KI-Nutzung in den Unternehmen gegeben, aber noch immer sind es nur 15 Prozent aller Unternehmen, die KI einsetzen. Während eine deutliche Mehrheit KI für die wichtigste Zukunftstechnologie hält und eine Chance fürs eigene Unternehmen. Diese Diskrepanz zwischen Wissen und Tun ist schwer zu erklären, aber in der hier verlinkten Bitkom-Studie gibt es dafür eine Menge weiterer spannender Zahlen zum KI-Einsatz.
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Tesla’s new car-building process could be a huge industrial breakthrough: Dass Tesla anders als andere ein Auto um eine Software gebaut hat und auf Strom gesetzt hat, als der Rest der Branche das für exotisch hielt, bekannt & geschenkt. Aber offenbar revolutioniert Tesla jetzt auch noch den Autobau als solchen.
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IRS using AI to catch rich people and tax-dodging corps: Vielleicht sollte man das hier mal aufheben und ausdrucken und bei der nächsten "KI ist böse und gefährlich"-Debatte den einschlägigen Politikerinnen und Politikern von Linken, Grünen & Co mal hinlegen: "The tax agency said experts in data science and tax enforcement have been applying "cutting-edge machine learning technology" to find anomalies in partnership taxes, general income taxes and accounting, and international taxes. (...) These audits will be mostly run on taxpayers with incomes over $1 million that owe more than $250,000 in taxes and might be avoiding paying their dues. The IRS also said it has found "ongoing discrepancies" on balance sheets involving partnerships with over $10 million in assets, a sign of "potential non-compliance."
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Artificial intelligence technology behind ChatGPT was built in Iowa — with a lot of water: Das ist auch ein spannendes Thema: Ressourcenverbrauch durch KI. In diesem Fall - Wasser. "In its latest environmental report, Microsoft disclosed that its global water consumption spiked 34% from 2021 to 2022 (to nearly 1.7 billion gallons, or more than 2,500 Olympic-sized swimming pools), a sharp increase compared to previous years that outside researchers tie to its AI research."
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Wie die Eliteuniversität Yale mit ChatGPT umgeht: Sollten sich vielleicht die eine Bildungspolitikerin oder der andere Schulleiter hierzulande auch mal durchlesen, was so eine Elite-Uni zu ChatGPT & Co. zu sagen hat: "In Yale wurde zu keinem Zeitpunkt darüber nachgedacht, ChatGPT und Co. zu verbieten. Wir haben darüber nachgedacht, wie wir in unserer Rolle als Universität ein Umfeld des Lernens und Experimentierens fördern können. Es handelt sich um eine neue Technologie, aber es ist nicht nur eine technische Veränderung, sondern ein gesellschaftlicher Wandel, der unser Menschenbild, unser Verständnis von Wissen, unser Verständnis von Lernen und dessen Bedeutung infrage stellt."
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Gannett Sports Writer on Botched AI-Generated Sports Articles: "Embarrassing": Wie man eher nicht mit KI umgeht hat dagegen eine Mediengruppe in den USA vorgeführt. Eine offenbar so ganz und gar nicht ausgereifte Software hat ziemlich miserable Sport-Texte fabriziert.
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I built a Plane Spotter for my son in 120 seconds: Ein wirklich schöner Beitrag darüber, wie man mit Hilfe von ChatGPT mal eben eine Web-Anwendung programmieren kann. In diesem Fall eine, die einem Flugzeuge über dem eigenen Haus anzeigt. Ich finde, das ist schon ein ziemliches Fortgeschrittenen-Projekt, würde man das ohne KI-Hilfe angehen. Lesen und nachmachen!
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Google Meet’s new AI will be able to go to meetings for you: Ich gebe es zu, mit der Überschrift hat mich der Autor gehabt. Ich hatte sofort das Bild im Kopf, wie in einem Videocall künftig nur noch die Avatare der Leute zusammensitzen und sich über... Zeugs unterhalten. Aber darum geht es nicht, die Idee ist schon ein bisschen ernsthafter: "One of the biggest new AI-enabled features is the ability for Google’s Duet AI to take notes in real time: click “take notes for me,” and the app will capture a summary and action items as the meeting is going on. If you’re late to a meeting, Google will be able to show you a mid-meeting summary so that you can catch up on what happened. During the call, you’ll be able to talk privately with a Google chatbot to go over details you might have missed. And when the meeting is over, you can save the summary to Docs and come back to it after the fact; it can even include video clips of important moments."
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The mobile game funding a revolution in Myanmar: Wie Technologie im Krieg eingesetzt werden kann, das sehen wir gerade in der Ukraine, wo 2.000-Dollar-Kaufhaus-Drohnen einen Millionen-Dollar teuren Panzer zerstören. Um in Myanmar etwas gegen die Militär-Junta zu unternehmen, hat hier jemand ein Spiel programmiert. Ein recht erfolgreiches, mit rund einer Million Downloads. "Ko Toot's aim was to raise funds for arms and humanitarian aid for the anti-military forces known as People's Defence Forces (PDF), as well as increase awareness about the situation in the country."
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Computing Power Used to Be Measured in 'Kilo-Girls': Der Text ist jetzt ziemlich genau zehn Jahre alt. Aber ich finde, den kann muss man auch heute noch teilen, einfach spannend - und mir was das nicht so bekannt: "In his history When Computers Were Human, David Alan Grier (this Grier, not that Grier) tells the story of those early computers—and of women, in particular, who used painstaking calclations on paper and, later punch card to make new scientific and literary discoveries."
Undisruptable Technology im Bild
Testing out @HeyGen_Official translation on French and German. I don’t speak either language so let me know if it sounds natural if you do.
— Jon Finger (@mrjonfinger) September 11, 2023
I hope if you pay you can turn off the color correction.
It didn’t work on my phone so I had to upload on my pc.https://t.co/FMJp9sJEBI pic.twitter.com/iF5eONAQ3c
Also eigentlich mag ich "X" ja nur noch ungern verlinken, aber das hier, das ist so gut, das muss sein. Ein KI-Tool, das ein Video in eine andere Sprache übersetzt - und die Lippenbewegungen gleich mit. Ich finde es wirklich faszinierend.
Und zuletzt...
Unser Haushalt ist ja haustierfrei. Weil das in der Stadt eher schwierig ist, wie ich finde, weil ich eine Tierhaarallergie habe und auch weil das mit Urlaub und so... Aber wenn ich ein Tier hätte, zum Beispiel eine Katze, also dann wüsste ich ja jetzt, was für ein Katzen-Klo man kaufen muss, als Digital-Nerd: "The Loo Too automatically separates litter from waste and waits a few minutes before engaging the motor, giving the cat some time to exit the vicinity. It not only cleans the litter, depositing waste in a detachable lower box, but it boasts fancy UV technology to clean itself. I’m no scientist and so I can’t speak to the efficacy of these UV rays, but I can say that this thing never, ever smells. The app lets you set the cleaning schedule and make a whole lot of other adjustments. It also integrates with Alexa and other assistants, but asking a speaker to clean poop seems beneath our AI overlords."