Edge Cases
An Produkten zu arbeiten, macht viel Spaß. Du siehst, was sich verändert, du hast Kontakt mit Nutzer:innen und hört deren Freude, wenn »dein« Produkt deren Problem elegant löst und sie dir danken.
Oder man arbeitet am Bedarf vorbei, wie hier geschehen:

Edge Cases nennt man in der Software-Entwicklung Nuzungs-Situationen, die extrem selten vorkommen. »Extrem selten« in Relation zu allen Nutzungssituationen, nicht absolut. Vier von zehn möglichen Situationen ist kaum extrem selten.
Man kann sich an dem Raster orientieren, mit dem Nebenwirkungen von Medikamenten gekennzeichnet werden. »Sehr selten« heißt dort die niedrigste Stufe, und diese Nebenwirkungen dürfen nur in 0,01 Prozent aller Fälle auftreten. Auf die Einwohner Deutschlands gerechnet wären das maximal 8.467 Menschen. Der Deutsche Journalistenverband und die dju zusammen haben allein 57.000 Mitglieder.
Knapp 60.000 Menschen also, die Gefahr laufen, durch eine KI als Verbrecher:innen erkannt zu werden. Das ist kein Edge case, das ist Produktentwicklung am Bedarf vorbei.
Wird in deinem Unternehmen mit »edge cases« argumentiert? Wie stellt ihr sicher, dass es tatsächlich edge cases sind?
Ich wünsche dir einen wirksamen Tag.
Sascha
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