log files #9
Hallo zusammen,
ich habe lange überlegt, was ich heute schreiben soll. Ob ich etwas schreiben soll. Ob ich etwas schreiben kann. Es geht mir nicht gut – ich kann nicht schlafen, ich kann mich nicht konzentrieren, ich kann nicht klar denken. Ich fühle mich hilflos und machtlos, ich verstehe die Welt nicht mehr. Es kommt mir sinnlos vor, zu bloggen, diese E-Mail zu schreiben, während in den Vereinigten Staaten der Faschismus die Maske endgültig fallen lässt. Es macht mir Angst, dass diese Wortwahl immer noch Leute als hysterisch empfinden.
Mir fehlt die Kraft, alle meine Gedanken dazu niederzuschreiben, und ich möchte auch kein Multiplikator meiner depressiven Stimmung sein. Darum nur so viel: Offensichtlich tun wir als Gesellschaft nicht genug gegen Rassismus und Faschismus. Wir nehmen unsere Freiheiten und Rechte als gegeben hin. Das sind sie aber nicht, sie sind mit Blut und Leben erkauft und erkämpft. Alle, die hier mitlesen, haben das Herz am rechten Fleck. Ich wünsche mir heute etwas von euch: Ändert etwas. Irgendwas. Es kann nicht weitergehen wie bisher. Das anzuerkennen und entsprechend zu handeln ist der erste Schritt. Es sind keine Wunder gefragt. Der Kampf gegen den Faschismus ist wie der Kampf gegen Corona – kein Sprint, sondern ein Marathon. Macht etwas, wodurch euch nicht sofort die Puste ausgeht, sondern das euch Energie für die Zukunft gibt.
Sprecht das Thema in der Familie an. Sprecht es im Freundeskreis an. Informiert euch darüber, wie das Dritte Reich funktionieren konnte. Informiert euch darüber, wie viel rassistische Polizeigewalt es auch in Deutschland gibt. Schaut hin. Informiert euch darüber, wie auch in Deutschland das Gesetz gegen Antifaschismus ausgespielt wird. Hinterfragt, wie ihr zu Gerechtigkeit vs. Ordnung steht. Löscht euren Facebook-Account. Geht demonstrieren, jetzt, oder in der Zukunft. Spendet einmalig, spendet regelmäßig, tretet einem Verein bei.
Eines davon, beliebig viel davon, etwas ganz anderes, egal. Hauptsache, ihr tut irgendwas, das ihr sonst nicht gemacht hättet – verändert etwas! Ich bin seit einiger Zeit Mitglied im VVN-BdA und Netzwerk Polylux, außerdem unterstütze ich die Vereine Sanktionsfrei und Mein Grundeinkommen. Ich kann alle vier bedenkenlos empfehlen. Trotzdem möchte euch ermutigen, selbst zu schauen, was ihr unterstützen wollt. Es gibt so viele Menschen und Organisationen, die für eine bessere Welt kämpfen – bestimmt auch welche, die genau die bessere Welt wollen, die ihr im Kopf habt. Auf dass sie nicht nur in unseren Köpfen bleibt!
Black lives matter.
Blog-Beiträge
Nach der geballten Ladung Sachbücher habe ich mir mit einer zweiteiligen deutschen “Rom-Com” wieder leichtere Kost vorgenommen. Dachte ich zumindest, denn die Geschichte einer E-Mail-Romanze in Gut gegen Nordwind und Alle sieben Wellen hat mich mehr zum Nachdenken angeregt als ich erwartet hatte. Danke für die Empfehlung!
Minecraft bleibt weiterhin mein Eskapismus. Dem Ziel, mehr Beacons in der Base zu platzieren, bin ich mit diesem gespenstisch aussehenden Bau einen guten Schritt näher gekommen. In der rechten Bildhälfte: Ein wesentlicher Bestandteil sind auch die (bislang!) rund 30.000 einzeln verlegten Buttons in der umliegenden Landschaft.
Blick ins Innere des länglichen Korridors. Hier sammeln sich durch das Zusammenwirken verschiedener Spielmechaniken – darum sind die drumherum platzierten Buttons so wichtig – die sogenannten Wither Skeletons, deren Loot für den Bau der Beacons notwendig ist.
Ein bisschen passende Musik habe ich natürlich auch dieses Mal. Wie wär’s mit den Ärzten? Oder den Toten Hosen? Kraftklub? Oder The Offspring? Rage Against The Machine? System Of A Down? Oder lieber Marvin Gaye? The Beatles? Bob Dylan? Neil Young? Bruce Springsteen?