log files #5
Hallo zusammen,
von den inzwischen insgesamt fünf Ausgaben ist das der dritte Newsletter aus der Isolation heraus. Ein bisschen fühlt es sich mittlerweile wie ein Quarantäne-Tagebuch an. Für’s Archiv: Heute ist Tag 35 seit ich nicht mehr ins Büro gehe, Tag 29 seit meinem letzten Einkauf. Ich verlasse das Haus weiterhin täglich, bevorzugt mitternachts zum Laufen – die 500 Tage am Stück sind zum Greifen nah. Polizeikontrollen gab es dabei keine mehr, wir grüßen uns nun durch anerkennendes Zunicken, wenn sich unsere Wege kreuzen.
Ebenso wie mit der generellen Situation stellt sich auch immer mehr Gewohnheit im Bezug darauf ein, dass die Arbeit neuerdings zu 100% remote stattfindet. Auch wenn ich vorher schon oft mehrere Tage pro Woche von zu Hause aus gearbeitet hatte, ist es mir jetzt zu Beginn schwer gefallen, nicht viel zu lang zu arbeiten. Das wird langsam besser und dabei spielt sicher auch eine Rolle, dass ich die Arbeit nicht mehr wie anfangs noch zur “Ablenkung” von der generellen Situation benutze. Trotzdem waren auch die vergangenen zwei Wochen enorm anstrengend, da Corona-bedingt tatsächlich ein paar sehr akute Themen aufkamen. Die Feiertage jetzt kommen jedenfalls wie gerufen, denn ich habe schon viel zu lange keine Muße mehr für eine ausufernde Minecraft-Session gehabt.
Für die Haare hatte ich leider keine weitere Farbe mehr zu Hause. Im Intranet bin ich auf einen Hinweis zu kostenlosen Malvorlagen für Kinder gestoßen, habe mich erinnert wie viel Spaß mir die Zeichen-Experimente mit dem iPad gemacht hatten, und hab einfach losgelegt. 10/10 would recommend – eindeutig die entspannteste halbe Stunde der ganzen Woche.
Blog-Beiträge
Cum-Ex-Prozess
Wer sich mit der Cum-Ex-Thematik noch nicht befasst hat, sollte sich noch empören. Den passenden Link zu einem sehr umfassenden Artikel aus 2018 gibt’s auch im Post, es geht aber an sich um einen recht aktuellen Bericht über ein kürzlich in diesem Kontext gefälltes, leicht unkonventionell klingendes und dadurch auch milde positiv stimmendes Urteil. Das Cum-Ex-Thema ist groß, mehr Stoff gibt es auch unter cumex-files.com.
Der Rest
Nach The Handmaid’s Tale vor einigen Wochen habe ich nun den Nachfolger The Testaments gelesen. Kein schlechtes Buch, trotzdem enttäuschend. Gestern gerade noch fertig geschaut: Die zehnte Staffel von Curb Your Enthusiasm war recht unterhaltsam.
Sonniger Steine-Stapel, gesichtet (nicht geschichtet!) beim Lauf am vergangenen Sonntag.
Die Frage kam nun schon zwei Mal auf: Natürlich darf der Newsletter weitergegeben/-gezeigt werden, egal ob ganz oder in Teilen, als Screenshot oder weitergeleitete E-Mail. Hier ist nichts geheim, und alle sind willkommen. Es gibt sogar ein öffentlich einsehbares Archiv, ich bin nur noch nicht dazu gekommen, das auch im Blog zu verlinken.
Mittlerweile liest ein bunter Mix aus Familie, (ehemaligen) Arbeitskolleginnen, ehemaligen Mitstudierenden, reinen Internetkontakten und alten Schulfreunden mit. Einer davon ist vorletztes Wochenende in der Stichwahl mit nur 50 Stimmen Unterschied Bürgermeister geworden. Das ist so geil, da muss ich einfach auch an dieser Stelle nochmal gratulieren, und ein gutes Beispiel für “Jede Stimme zählt!” schadet sowieso nie.
Um den Kreis zum “Quarantäne-Tagebuch” zu schließen: Ein anderer hat mir letzte Woche ein Care-Paket mit Mehl (MEHR MEHL!, um genau zu sein) geschickt, das Brotbacken kann endlich weitergehen! Ein anderer hat Einkäufe für mich erledigt, und wieder ein anderer hat mir und vielen mehr am Mittwoch per Livestream-Konzert aus der eigenen Wohnung heraus mit seiner Musik den Abend versüßt. Zusammengefasst: Viele Dinge und Menschen für die ich dankbar sein kann. Und es auch bin. Danke! 🙃
Zum Abschluss wieder ein Musik-Tipp, letzte Woche ist das Album Die große Palmöllüge von Akne Kid Joe erschienen. Aufmerksam geworden bin ich darauf über den Track What AfD thinks we do…, wo sich herrlich über die absurde Demogeld-Verschwörungstheorie amüsiert wird. Wenn euch Die Ärzte gefallen, hört hier mal rein.