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Hallo zusammen,
sind wirklich schon wieder 14 Tage vergangen? Meine Wahrnehmung der Zeit scheint unter den grauenvollen Temperaturen zu leiden. Den Sonnenanbetern unter euch sei es vergönnt, aber die Sonne lässt sich doch bei 25 Grad ebenso genießen wie bei 35 Grad, oder? Meine Funktionstüchtigkeit lässt jedenfalls jenseits der 30 Grad massiv nach – warum ab diesen Temperaturen überhaupt noch irgendwelcher Arbeit nachgegangen wird, verstehe ich sowieso nicht. Pure Qual unter dem ewigen Wachstums-Mantra, das unseren Planeten in Flammen aufgehen lässt. Aber das Overton-Window erlaubt selbst in den USA mittlerweile die Diskussion über eine Vier-Tage-Woche, es scheint also langsam ein gewisses Umdenken einzusetzen.
Apropos Arbeit! Mittlerweile bin ich fast eineinhalb Jahre länger im selben Job als meine bisher längste Beziehung gehalten hat. Fühlt sich manchmal zwar genauso abusive an, aber insgesamt bin ich nach wie vor gerne hier. Gerade dieses Jahr konnte ich endlich Veränderung bewirken, an der ich auch selbst wieder mehr lernen und wachsen kann.
Blog-Beiträge
Humankind: A Hopeful History
Das beste Buch, das ich dieses Jahr gelesen habe. Wir können alle ein bisschen mehr Hoffnung gebrauchen – der Autor Rutger Bregman ist einer der wenigen Denker, die es regelmäßig schaffen, durch meine Zweifel, Sorgen, Ängste zu schneiden. Tut euch selbst einen Gefallen und lest dieses Buch.
Everything is Magic
Die meisten von euch haben mich schon in einem meiner “Everything is a Remix“-Shirts rumlaufen sehen. Dahinter verbirgt sich eine absolut großartige Videoreihe von Kirby Ferguson, der mit seinem neuesten Werk einen hervorragenden (und verstörenden, aber dafür kann er ja nichts) Einblick in die QAnon-Welt gibt, aber dabei vor allem auch auf die Hintergründe und Entstehung eingeht. Sehenswerter als jeder Spielfilm, den ich dieses Jahr bisher gesehen habe. Und wenn ihr etwas weniger depressives als QAnon wollt, schaut euch stattdessen einfach die Remix-Serie an, die ebenfalls im Blog verlinkt ist.
Your Brain On Porn
Süchtig nach Pornos? Nein, ich auch nicht. Wirklich! Glaube ich. Hoffe ich. Aber für mich ist sehr offensichtlich, dass Internetsucht – und auch Pornosucht im Speziellen – durchaus große Probleme sind. Ich glaube, vielen ist nicht bekannt, wie sich (Internet-)Pornographie in den letzten Jahren entwickelt hat. Insofern finde ich das Thema zwar sehr wichtig, aber leider ist das Buch handwerklich schlecht umgesetzt.
Der Rest
Mal wieder ein bedauerlicher Einzelfall: Der Leiter der Berliner Staatsschutzabteilung ist AfD-Wähler und behandelt Gesinnungsgenossen gleicher als gleich. Schlimm, diese ganzen Einzelfälle!
Black in Black. Aber bei einem genaueren Blick ist erkennbar, dass nicht nur wegen des schwarzen Lochs so gut wie keine Kabel zu sehen sind. Sportsfreund @sonnlx war mit meinem Kabel-Management unzufrieden. Hab ich ihm gesagt, er soll’s besser machen. Hat er gemacht.
Kurzfilm statt Musik-Tipp zum Abschluss: Einer meiner absoluten Lieblingsfilme ist 2001: A Space Odyssey. Ich kann das gar nicht so genau begründen – eigentlich sollte er mir zu langatmig und metaphorisch sein, aber jedes Mal wenn ich ihn ansehe, gefällt er mir nur noch besser als vorher. Mit 10 Minuten Laufzeit ist die Variante 2020: An Isolation Odyssey allerdings etwas leichter verdaulich.