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Hallo zusammen,
die zehnte Ausgabe dieses unfreiwilligen Quarantäne-Tagebuchs.
Ich habe nochmal kurz nachgezählt, mittlerweile war ich seit 105 Tagen nicht mehr im Büro. Mein letzter Einkauf ist 99 Tage her, ebenso lang hab ich das Haus nur noch zum Laufen verlassen. Auch vor Corona war ich ja immer viel und gerne in meinen eigenen vier Wänden, und ein gewisser Mangel an sozialer Interaktion war auch davor schon eine Herausforderung. Trotzdem merke selbst ich, dass die aktuelle Situation immer noch ein ziemlicher Einschnitt ist und nicht spurlos an der Psyche vorüberzieht. Ich will aber gar nicht schon wieder arg negativ klingen – leicht ist es nicht immer, aber ich komme zurecht. Es ist mehr eine Beobachtung, ich finde zum Beispiel spannend, so deutlich zu merken, welch enorm großen Anteil die Arbeit und der Büroalltag bei mir haben. Sollte das so sein? Es ist natürlich toll, dass wir uns in der Arbeit so gut verstehen, dass das überhaupt möglich ist. Aber in Zukunft werden uns bekanntlich Maschinen die Arbeit wegnehmen, und wenn dadurch dann nahezu das komplette soziale Gefüge zusammenbricht, dann ist dieses Gefüge vielleicht auch jetzt schon nicht stabil genug.
Aber es gibt ja vermehrt positive Entwicklungen was Medikamente und Impfstoff angeht – mal schauen wann und wie es dann zur “Normalität” (nochmal der Hinweis auf dieses Interview zum Begriff) zurückgeht. Ich hoffe jedenfalls, dass es euch allen gut geht, und eure sozialen Gefüge die Situation möglichst gut auffangen.
Kunst am Haus gegenüber.
Blog-Beiträge
Rassismus bei der Polizei
Das Thema ist nicht weniger aktuell als letztes Mal. In diesem Interview sagt ein Polizeiausbilder, “Rassismus werde es bei deutschen Sicherheitskräften immer geben”. Warum das so ist und wie man damit am Besten umgeht – viele gute Gedanken, die auch über das Spezialgebiet Polizei hinaus anwendbar sind.
Der Rest
Letztes Wochenende habe ich die aktuelle, vierte Staffel von Rick and Morty geschaut, außerdem Sincerely Louis C.K., das neue Stand-Up Special von Louis C.K. Beides unterhaltsam, beides von der Frage überschattet, wie man damit umgeht, wenn Menschen, die Dinge erschaffen, die man toll findet, Dinge tun, die man – gelinde gesagt – schlecht findet. “Darf” ich Kevin Spacey noch genießen? Will ich? Kann ich?
Creeper lernen fliegen. Diese feine Maschine sammelt Creeper (ein bestimmter Gegner in Minecraft, das grüne Ding über der Zielscheibe), befördert sie im Wassertunnel nach oben und spuckt sie dann wieder aus. Durch den hohen Fall sterben sie beim Aufprall, und unter der Zielscheibe ist wiederum ein System, das ihre Hinterlassenschaften (Schießpulver) für die Weiterverwertung (Raketenbau) aufsammelt.
Zum Abschluss kann ich euch als Ergänzung oder Alternative zum neuen Special von Louis C.K. noch zwei andere Stand-Up-Programme empfehlen: I Got This von Sam Morill, und 8:46 von Dave Chappelle.