Der Arbeitsplatz von Uwe Lützen
Willkommen zu Ausgabe #8 von Le Bureau. Heute mit dem Schreibtisch von Uwe Lützen.
Uwe Lützen schreibt Drehbücher und Theaterstücke. Und er berät als analytischer Leser andere dramaturgisch bei der Stoffentwicklung. Sein Interesse an Geschichten ist getrieben von den inspirierenden Momenten, die (nur) beim Schreiben entstehen.
Welcher Gegenstand darf auf Deinem Schreibtisch nicht fehlen?
Der Computer, eigentlich. Allerdings passiert – vor allem zu Beginn einer Geschichte – alles auf Papier und mit dem Stift. Denn wenn sich einem das erzählerische Universum erstmals auftut, dann finde ich das Lineare eines Texts eher hinderlich. Die Vorstellung sollte springen können, mobil sein, an keine Abfolge gebunden sein. Daher muss immer auch Papier und Stift zur Hand sein. Der Computer ist dann der Ort des Textes: Und das lineare Schreiben, der Prozess Wort für Wort, Zeile für Zeile, produziert seine ganz neuen Einsichten über die eigene Geschichte.
Gibt es eine Software, die für Deine Arbeit besonders wichtig ist?
Die oft üblichen Programme zur Textverarbeitung. Und dann: Final Draft, der sogenannte Industrie-Standard der Filmbranche. Formatiert alles sauber vor und automatisiert wiederkehrende Eingaben wie z.B. Namen von Figuren.
Ist dieser spezielle Ort nötig, um arbeiten zu können – oder geht es überall?
Um eine Zombie-Apokalypse zu überleben, muss man mobil bleiben. – Das scheint mir auch ein Grundsatz für mein eigenes Bestehen als Autor zu sein. Aber bei jeder Geschichte, vor allem, wenn sie sich zur ersten Fassung entwickeln soll, kommt der Moment, an dem ich mich hinsetzen und alles andere um mich herum wegdrücken muss, damit die Geschichte zumindest in einer Rohfassung aufs Papier (in den Speicher) kommt. Das verträgt dann keine Bewegung im Außen.
Le Bureau
Dirk Hesse, ligneclaire.de