Der Arbeitsplatz von Lukas Heinser
Willkommen zu Ausgabe #27 von Le Bureau. Heute mit dem Schreibtisch von Lukas Heinser.
Lukas Heinser schreibt seit 1998 ins Internet; da war er 15 Jahre alt. Seit 2007 betreibt er den popkulturellen Blog Coffee And TV, von 2010 bis 2014 leitete er das medienkritische BILDblog. Heute lebt er als freier Autor und Journalist in Bochum und arbeitet fürs Fernsehen und für Zeitungen. Seit 2016 verschickt er seinen Newsletter „Post vom Einheinser“, 2022 erschien sein Buch über den Eurovision Song Contest.
Welcher Gegenstand darf auf Deinem Schreibtisch nicht fehlen?
Mein „Schreibtisch“ ist eigentlich unser Esstisch, der seit vielen Jahrzehnten im Familienbesitz ist. So leer wie auf dem Foto ist er also nie; die Objekte des täglichen Lebens werden nur immer hin und her verschoben. Ohne MacBook würde ich aber nicht wissen, dass ich gerade arbeite, und die ganze Zeit Kaffee trinken oder sowas. (Außerdem bilde ich mir ein, dass ich mindestens 50% produktiver bin, wenn ich auf sechseckigen Filzstiften herumkaue, aber das muss nicht sein.)
Gibt es eine Software, die für Deine Arbeit besonders wichtig ist?
Seit etwa fünf Jahren arbeite ich bei allen Projekten, die mehr als eine dreiseitige Textdatei umfassen, mit Scrivener. Dort kann man Recherche-Ergebnisse sammeln, Kapitel verschieben und noch vieles mehr. Ich kenne bis heute noch nicht alle Funktionen, aber ich bin mir absolut sicher, dass dieses Programm mein Leben enorm erleichtert — zumindest beim Schreiben.
Ist dieser spezielle Ort nötig, um arbeiten zu können – oder geht es überall?
Ich habe in Studentenwohnheimszimmern, in Uni-Rechenzentren, Fernsehredaktionen, Zügen (von der S-Bahn bis zum ICE), Messehallen, der Elbphilharmonie und am Baggersee Texte geschrieben (letzteres nicht mit dem MacBook, sondern auf dem Smartphone). Mal tobten Kinder um mich herum, mal waren irgendwelche TV-Sternchen in einem Zustand, der von Außenstehenden dann hinterher gerne als „schwierig“ beschrieben wird. Ich habe bisher noch nie darüber nachgedacht, aber vielleicht ist Schreiben meine geheime Superheldenkraft — oder zumindest meine Art von Meditation.
Le Bureau
Dirk Hesse, ligneclaire.de