Der Arbeitsplatz von Anke Gröner
Willkommen zu Ausgabe #21 von Le Bureau. Heute mit dem Schreibtisch von Anke Gröner.
Anke Gröner ist Kunsthistorikerin. Nach langen Jahren als Werbetexterin hatte sie die Idee, nebenbei Kunstgeschichte zu studieren; was nur ein Bachelor werden sollte, wurde schließlich eine Promotion. Ihr Forschungsgebiet ist die Kunst des 20. Jahrhunderts, vor allem das Betriebssystem Kunst im Nationalsozialismus.
Welcher Gegenstand darf auf Deinem Schreibtisch nicht fehlen?
Meine Arbeitsplatzbrille. Ich bin kurzsichtig, und inzwischen sind meine Arme nicht mehr lang genug, um Bücher von mir wegzuhalten, um sie lesen zu können. Daher habe ich eine Brille, die ich nur am Schreibtisch, in der Bibliothek und in den Archiven trage, wenn ich dort am Rechner sitze, der natürlich der weitere unverzichtbare Gegenstand ist.
Bis auf Brille, Rechner und Bücher, die ich im Foto malerisch aufgefächert habe, wo sie sonst wild um mich herum liegen, ist mein Schreibtisch leer. Diese Angewohnheit kommt noch aus der Werbung, wo ich in der inzwischen verstorbenen Agentur Springer & Jacoby die sogenannte „empty desk policy“ verinnerlicht hatte: Abends wird der Tisch leergeräumt, damit man morgens mit freiem Kopf starten kann. Das habe ich beibehalten, das hilft mir sehr beim Denken.
Gibt es eine Software, die für Deine Arbeit besonders wichtig ist?
Ich arbeite mit Word, auch wenn alle mich von anderen Schreibprogrammen überzeugen wollen.
Ist dieser spezielle Ort nötig, um arbeiten zu können – oder geht es überall?
Wie oben erwähnt, sitze ich eher in Bibliotheken und Archiven, um zu forschen. Dort kann ich auch wunderbar schreiben, aber mein Schreibtisch zuhause hat den unschlagbaren Vorteil, dass Omis blaugeblümte Teekanne hinter mir steht und ich nicht verdurste. In meiner Lieblingsbibliothek im Zentralinstitut für Kunstgeschichte in München darf man nämlich nicht mal Wasser mit in den Lesesaal nehmen.
Le Bureau
Dirk Hesse, ligneclaire.de