Obwohl Starlink technisch beeindruckend ist, ist es eine äußerst amerikanische Lösung für ein äußerst amerikanisches Problem.
Kurz: der amerikanische Breitband-Markt ist dominiert von lokalen Monopolen mit oft hohen Kosten für schlechten Service. Der Grund dafür ist, dass die Infrastruktur (sprich: Kabel) dem jeweiligen Anbieter exklusiv gehören, während bspw. Anbieter in Deutschland diese (mit Ausnahmen) an die Konkurrenz untervermieten müssen.
Entsprechend ist Starlink keine wirkliche Lösung des Monopol-Problems, sondern gibt ihm nur eine weitere Dimension. Denn auch Starlink wird seine Infrastruktur ungern teilen wollen.
Das alles wäre natürlich grundsätzlich erst einmal kein Problem, wäre da nicht die Sache mit den Teleskopen.
Starlink baut auf einer ganzen Flotte von Satelliten auf, die in Megakonstellationen in der Umlaufbahn schweben und so leider auch in die Blickfelder von Teleskopen,
was Aufnahmen unbrauchbar macht. (Und auch
Radioteleskope könnten betroffen sein)
Es ist das, was der Autor Joshua Adams
zuletzt als “Innovationism” beschrieb. Statt sich mit den Problemen des bestehenden Systems zu beschäftigen, wird einfach ein neues in den Weltraum geschossen, das diese Probleme jedoch ebenfalls hat.
the idea that all of society’s most pressing problems can be innovated out of. Technology is the all-purpose hammer in a world full of nails.
Mehr noch… Sollten Politiker in den USA in Zukunft versuchen das US-Breitband-Problem zu lösen und Monopole aufzubrechen, wird Musk sich vermutlich nun auf der anderen Seite wiederfinden. Nicht als Teil der Lösung, sondern als Teil des Problems.
Auch hier spielen wieder Infrastruktur und Macht eine enge Rolle.