März-Ausgabe 2025
Herzlich Willkommen zur März-Ausgabe des Vreundschaftsbriefs!
CRUNCH
Last Call for “Anarchie Déco 1930”-Vorbestellungen! Auf Backerkit sind jetzt alle, die das Crowdfunding unterstützt haben, aufgerufen, ihre Versanddaten anzugeben, außerdem können alle, die das Crowdfunding verpasst haben, das Buch und andere Romane von uns dort noch signiert ordern. “Anarchie Déco 1930” erscheint voraussichtlich Ende März und wird dann als Print on Demand im Buchhandel erhältlich sein.
Von Lena erscheint im April eine neue Kurzgeschichte - in der Anthologie Ein Fluch in allen Wundern, herausgegeben von T. B. Persson. Der Text heißt "Die richtigen Worte" und beinhaltet magisches Gebäck, Kreuzworträtsel und eine Coffeeshop-Romance. Vorbestellen könnt ihr die Anthologie bereits, sowohl als Print als auch als E-Book.

In der aktuellen Genderswapped-Podcast-Folge haben Judith und Lena polyplot-Gründerin Christiane Hütter zu Gast und sprechen mit ihr über die interaktive Literatur-Plattform polyplot und das neue Projekt "Das Geheime Leben der Digitalen Zwillinge", bei dem eine der Geschichten von Judith stammt. Dabei erklären wir auch, was Digitale Zwillinge eigentlich sind, wie polyplot entstanden ist und reden darüber, wie man solche interaktiven Geschichten schreibt. Christiane verrät außerdem Details zum Thema Projektförderung - ein Thema, mit dem wir Schreibenden uns im prekärer werdenden Literaturbiz eigentlich viel zu selten befassen!
Im Audio-Extra führen die drei das Gespräch noch etwas weiter und überlegen, welche Projekte sie mit der polyplot-Software noch vorstellen könnten.
Auf Patreon gibt es im März die sehr cute Kurzgeschichte “Ein Abenteuer für alle” von Lena in einfacher Sprache. Mehr Details dazu und was der Unterschied zur Leichten Sprache ist, erfahrt ihr von Lena am Ende vom PDF.
Wir haben außerdem die Patreon-Levels etwas umgestellt, sodass nun z.B. die 5€-Patrons, die bislang nur das Audio-Extra erhalten haben, auch die Kurzgeschichte bekommen. Neu im Patreon ist nun außerdem die Möglichkeit, an einem monatlichen Video-Call mit Lena teilzunehmen sowie ein jährlicher Platz in einem von Lenas Online-Schreibkursen. Wir bedanken uns sehr bei euch, dass ihr uns auch in der Umstellung bislang treu geblieben seid. Schaut euch natürlich gern die neuen Level an, ihr könnt jederzeit die Unterstützungsstufe wechseln, wenn euch eine andere besser gefällt.
Auch im Vogt&Vriends-Slack, zu dem ihr als Patreon-Unterstützer*innen Zugang habt, haben wir uns ein paar neue Kanäle überlegt, z. B. zum Co-Working oder für gemeinsame Lesezirkel. Mit Letzterem starten wir ab dem 15. März und lesen gemeinsam “Die Wand” von Marlen Haushofer.
Auf Instagram haben die Vögte aus der Novelle “Tee-Spione” gelesen und mit Verlegerin Ingrid vom Verlag ohneohren gequatscht. Ihr könnt die Lesung auf Instagram nachschauen - überspringt am besten die ersten Minuten, in denen wir Technikprobleme meistern.
Termine
Im Moment stehen keine Termine mit uns persönlich an, aber es wird auf der Leipziger Buchmesse wieder eine Queer*Welten-Lesung geben: nämlich am Messefreitag, den 28.03., um 13.30 Uhr auf der Phantastischen Leseinsel 2. Verschiedene Queer*Welten-Autor*innen werden aus ihren Texten lesen und das Magazin vorstellen. Kaufen könnt ihr die Queer*Welten dann natürlich auch vor Ort, am Stand des Amrûn Verlags.
FLUFF
Polyplot-Werkstattbericht (von Judith)
Im vergangenen Jahr war ich Teil eines spekulativen Projekts an der TU München zum Thema "digitale Zwillinge". Ihr könnt jetzt meine und drei weitere interaktive Geschichten gratis spielen und lesen:
https://your-secret-digital-twin.de/Unter der Leitung der Soziologin und Wissenschafts- und Technikforscherin Judith Igelböck und unter der Redaktion von Polyplot-Erfinderin Christiane Hütter haben Letztere, Juan Guse, Jenifer Becker und ich interaktive Geschichten geschrieben und programmiert, die alle das Konzept des „digitalen Zwillings“ aufgreifen. Falls ihr noch nie davon gehört habt – mir begegnet es, seit Christiane mir davon erzählt hat, natürlich ständig, haha – findet ihr dazu Infos auf der Website und könnt es euch natürlich auch durch unsere spekulativen Ausarbeitungen des Themas in den Storys erschließen.
Mit von der Partie war außerdem Michael Sträubig, der uns Noobs VS-Code und Polyplot nahegebracht hat und für Programmierfragen immer zur Verfügung stand. Während die Storys meistens über Entscheidungs-Branches funktionieren, hatte ich mir in den Kopf gesetzt, auch allerlei Würfelwürfe und Adventure-artige Spielmechanismen einzubauen, woran er mit einer bewundernswerten Geduld getüftelt hat, wenn es mal wieder nicht so funktionierte, wie es sollte.
Die vier Geschichten „Im Auge der Betrachterin“ von Christiane Hütter, „Joana Eternal“ von Jenifer Becker, „Die Signale der Anderen“ von Juan Guse und mein „Gameover Hannover“ haben dann noch ein schickes, aus vier Einzelelementen bestehendes Gesamtcover von Anna Kohlweis erhalten, im Korrektorat und auf Instagram und Mastodon hat the one and only Lena unterstützt.
Ja, und jetzt ist es da draußen in der Welt, und ihr könnt in meiner Geschichte Saras, Özcans und Digital-Saras Entscheidungen steuern, wenn digitale Zwillinge daten und digitale Zwillingsstädte in Flammen aufgehen. Empfohlen wird, es am PC oder Laptop zu spielen und nicht auf Mobilgeräten – meldet gern zurück, ob ihr Spaß hattet, und ob ihr das geheime Zombielevel gefunden habt. 😉
Vavoriten
Christian empfiehlt:
Von What We Do in the Shadows ist jetzt die sechste und finale Staffel bei Disney+ verfügbar. Die Serie liefert nicht nur die gewohnt wunderbar skurrilen Vampirgeschichten, sondern taucht diesmal auch in die Abgründe einer Wall-Street-Investment-Firma im Late Stage of Capitalism ab, deren Mitarbeitende glücklicherweise nach und nach Opfer von vampirischen Intrigen und Blutdurst werden. Besonders für das Cringe-Level der letzten Folge sollte man sich aber besser vorbereiten, z.B. mit autogenem Training oder so. :D Ein fulminanter Abschluss für eine fulminante Serie.
Lena empfiehlt:
Auf Disney+ gibt es inzwischen die gesamte erste Staffel der Stars-Serie Paradise zu sehen, und ich muss sagen: Diese Mischung aus NearFuture-Dystopie, Politikthriller und Krimi hat mich echt total begeistert. Die Grundidee gewinnt jetzt nicht den Innovationspreis - idyllische Gated Community wird überraschend mit dem Tod ihres Anführers schockiert, einer seiner Leibwächter ermittelt, was passiert ist. Aber sowohl die konkrete Ausgestaltung der Community als auch die diversen Flashbacks zur Vergangenheit der Figuren sind richtig gut, der Krimi-Fall führt alles zusammen, was unter der Oberfläche schwelt. Außerdem richtig gute Schauspielleistung aller Beteiligten, sowohl Sterling K. Brown als Hauptfigur Xavier Collins als auch James Marsden als sarkastischer, überforderter Präsident (dank der vielen Rückblenden hat man mehr von ihm als es das Auffinden seiner Leiche in der ersten Folge womöglich suggeriert). Und auch die mir bisher nicht bekannte Julianne Nicholson in der Rolle einer einflussreichen Milliardärin ist richtig gut. Eine zweite Staffel wurde bereits bestellt, das heißt heutzutage ja nicht mehr - aber das Ende von Staffel 1 ist auch notfalls zufriedenstellend, auch wenn ich wirklich hoffe, dass ich noch mehr von dieser Serie zu sehen kriege.
(Super random Fun-fact am Schluss: Ich sah natürlich interessiert nach, was der Schöpfer und Showrunner Dan Fogelman noch so gemacht hat und war wenig überrascht, in seinem Portfolio noch eine Serie zu finden, die ich richtig toll und großartig fand. Es hat mich dann aber doch belustigt, dass sie vom Thema Genre, Stimmung und Setting so ziemlich das genaue Gegenteil von “Paradise” ist.)
Außerdem habe ich endlich ein Buch gelesen, das schon lange auf meinem Stapel lag, nämlich Im Bauch der Königin von Karosh Taha. In diesem 2021 erschienenen zweiteiligen Roman (tatsächlich im Print auch so gestaltet, dass man das Buch von zwei verschiedenen Enden her anfangen kann) geht es um eine Gruppe von deutsch-kurdischen Teenagern und deren Familien. Erzählt aus der Perspektive von Amal und Raffiq nimmt der Roman die Lesenden mit in eine migrantische Community irgendwo in einer deutschen Stadt. Die titelgebende Königin ist Shahira, eine Frau aus der Nachbarschaft, die die Regeln bricht und damit für Unruhe sorgt, während sowohl Amal als auch Raffiq um ihren Sohn Younes kreisen. Sprachlich ist das Buch wunderschön, mit vielen Formulierungen, die mir im Gedächtnis geblieben sind, außerdem gibt es viele sich reimende Motive, Geschichten und Begebenheiten in den beiden Teilen. Habe ich sehr gern gelesen.
Judith empfiehlt:
Der feministische Kampftag war vorgestern, aber feministische Kämpfe stehen jeden Tag an. Hier zwei Tipps, um dafür gewappnet zu sein:
In sechs kurzen Folgen gibt der Podcast Taking the Red Pill – Einstiegsdroge Antifeminismus der Bundeszentrale für politische Bildung einen guten Überblick über Antifeminismus als Brückenideologie zum Rechtsextremismus. Wenn man wie ich ab und zu damit strugglet, Leuten auf Anhieb erklären zu können, warum Antifeminismus eben mehr ist als ein Nischenthema, das nur Feminist*innen betrifft und keine gesamtgesellschaftliche Wirkmacht hat, ist man hier an der richtigen Adresse.
Und wenn man in die Verquickungen vermeintlicher Nischenbewegungen und ihren Auswirkungen auf die Gesellschaft noch weiter auf den Grund gehen will, empfehle ich Julia Ebners Sachbuch Massenradikalisierung - Wie die Mitte Extremisten zum Opfer fällt. Es ist Thriller-Level spannend und dabei aber leider wahr. Die Autorin recherchierte unter Deckidentitäten teils online in Incel-Foren und QAnon-Telegram-Kanälen und teils vor Ort auf Pro-Russland- und Impfgegner*innen-Demos und bei einer von rechts organisierten “Klimakonferenz”. Anhand der extremistischen Bewegungen von Incels, Klimawandelleugner*innen, White Lives Matter, transfeindlichen Akteur*innen, Corona-Schwurbel und Anti-Ukraine-Propaganda erklärt sie die global spürbare Radikalisierung der Mitte - und lässt im letzten Kapitel Expert*innen dazu zu Wort kommen, wie wir uns zur Wehr setzen können.
INITIATIVE BITTE!
Es ist doch so gekommen wie befürchtet, und wir haben nicht nur März, sondern auch Merz. Ihr habt sicher seine Rede am Vorabend der Wahl mitbekommen, laut der linksgrüne Spinner nicht mehr alle Tassen im Schrank haben. Ungeliebte Tassen in euren Schränken könnt ihr an Friedrich Merz’ Büro schicken, Infos dazu findet ihr zum Beispiel hier. Auch die “Schämt euch”-Karten können natürlich weiterhin zum Einsatz kommen, da findet ihr die Infos und die Druckvorlagen hier.
Solltet ihr etwas Geld übrig haben, spendet es doch einer der zivilgesellschaftlichen NGOs, die die CDU mit ihrer “kleinen Anfrage” einzuschüchtern versucht, oder unterstützt unabhängigen Journalismus von z.B. correctiv, die ebenfalls von der Anfrage betroffen sind.
Danke fürs Abonnieren und Lesen!
Christian, Lena und Judith