Januar-Ausgabe 2023
Herzlich Willkommen zur Januar-Ausgabe des Vreundschaftsbriefs und einen guten Start ins noch halbwegs neue Jahr!
CRUNCH
In der letzten Ausgabe schon erwähnt, jetzt auch vorbestellbar: Lenas Debüt-Novelle Dies ist mein letztes Lied! Sie erscheint Anfang Februar und ihr könnt sie im Verlagsshop (oder überall, wo es Bücher gibt) vorbestellen, und zwar als Taschenbuch und als E-Book, oder in Form einer Buchbox mit Lesezeichen, Tee, Süßem und weiteren Überraschungen. Die Buchboxen von ohneohren sind immer schön und liebevoll gepackt - und limitiert, also greift zu, wenn ihr eine haben wollt.
Auch unsere Podcastfolge im Januar dreht sich um Lenas Debütnovelle! Wir reden über Queer Storytelling, über die Heldenreise, über das Erzählen-von-den-Rändern - und dazu gibts natürlich auch die Entstehungsgschichte von “Dies ist mein letztes Lied”. Als Medienthema reden wir über die Star-Wars-Serie “Andor”, was wir im Audio-Extra noch einmal vertiefen.
Auf Patreon gibt es eine Leseprobe von “Anarchie Déco - 1930”, der Fortsetzung, an der die Vögte dieses Jahr im Rahmen eines Stipendiums arbeiten.
Der Stadt, Land, Krise-Podcast von Frauenstudien München hat “Schildmaid” gelesen und die Vögte dazu interviewt. Es ist ein schönes, fokussiertes Gespräch, über das wir uns sehr gefreut haben.
Außerdem ist die Literaturliste zur Progressiven Phantastik online, die Judith fürs Berliner Brecht-Haus schreiben durfte! Schaut mal rein, wir finden, es ist ein Meilenstein, dass Progressive Phantastik dort bei den literarischen Listen vertreten ist.
Judith ist in den Weihnachtsferien extra früh aufgestanden, um dem WDR5 in einem kurzen Morgenecho-Interview Rede und Antwort zum Thema geschlechtergerechte Sprache in der Literatur zu stehen.
Auf Lovelybooks betreut Judith eine Leserunde zu ihrer Übersetzung von “Für die Sterne bestimmt” und in dieser Woche könnt ihr euch noch um ein Gratisexemplar bewerben!
Termine
27.01.2023, 20 Uhr: Unser erster Lesungstermin für dieses Jahr! Christian und Judith lesen, organisiert vom AStA der Uni Bielefeld, in den Räumen der mondo buchhandlung aus Laylayland. Einlass ist um 19:30, Beginn um 20 Uhr.
05.02.2023, 16:00 Uhr: Am Tag vorm offiziellen Erscheinungsdatum gibt es zu Lenas Novelle eine virtuelle Release-Party, voraussichtlich gleichzeitig im Verlags-Discord und auf YouTube. Genaue Details und Links folgen noch auf Twitter und Mastodon.
FLUFF
Noch ein paar Worte zur Literaturliste zur Progressiven Phantastik von Judith
Vor etwas mehr als einem Jahr, 2021 im November, rief das Literaturforum vom Brecht-Haus in Berlin zu einer Phantastik-Woche auf, bei der ich bei der Veranstaltung “Modelle von Herrschaft und Staat, Krieg, Unterdrückung und Arbeit” und davor im Publikum bei Heike Behnkes Vortrag “Das beherrschte Individuum” dabei sein durfte. Ich bin immer voller Staunen, wenn sich Literatur-Institutionen für Phantastik begeistern, und habe mich total gefreut, dabei sein zu können. Im Jahr darauf realisierte das Brecht-Haus thematische Literaturlisten (to be continued) und fragte bei mir an, ob ich Lust hätte, eine Liste zur originär deutschsprachigen Progressiven Phantastik zu erstellen. Einerseits: Klar! Andererseits ist mir ein bisschen der Arsch auf Grundeis gegangen.
Was ich auf jeden Fall vermeiden wollte, war, dass das eine Liste meiner “best buddies” wird. Natürlich ist die Szene klein, und natürlich ist der Begriff “Progressive Phantastik” in einer Nische entstanden, in der viele miteinander befreundet sind. Aber ich weiß, dass auch viele Leute, mit denen ich nicht alle paar Wochenenden Windbeuteltorte esse (hehe ;) ), phantastische Stereotype aufmischen. Zunächst einmal habe ich einfach sehr viel gelesen (aber natürlich längst nicht “alles”, was es zu lesen gäbe, ich hatte nur zwei Monate Zeit!), um mir ein möglichst breites Bild zu verschaffen. Davor, dazwischen und danach habe ich immer wieder darüber nachgedacht und in Frage gestellt, was Progressive Phantastik überhaupt ist, was ich darunter verstehe und was ich als progressiv lese und warum. Ich habe viele Bücher mit queeren Figuren, Neopronomen und nicht-heteronormativen und nicht-mononormativen Beziehungen gelesen, was mich sehr freut, weil es mir mittlerweile im deutschsprachigen Raum zunehmend etabliert zu sein scheint. Gleichzeitig habe ich das als Auswahlkriterium eher herausgenommen und mich dem Weltenbau und dem übergeordneten Thema der Romane gewidmet, um der Progressiven Phantastik in den tieferen Schichten auf den Grund zu gehen. Das bedeutet nicht, dass Queerness nicht großen Anteil an den Romanen der Liste hat, aber ich möchte queere Figuren als “Baseline” jetzt einfach mal in der Phantastik als gesetzt ansehen.
Ein weiterer Grund, manche Titel nicht auf die Liste zu nehmen, obwohl sie mir gut gefallen haben, war die Maximallänge der Liste. Ich wollte möglichst viele verschiedene Subgenres und Aspekte zusammenstellen (eine Spezialherausforderung der Phantastik). Ich habe mich dabei entschieden, keine Jugendbücher mit draufzunehmen, weil ich sonst gar kein Ende gefunden hätte. Und ich habe viele neue Titel schlicht nicht vor Abgabe geschafft. Einige Titel haben mir persönlich gut gefallen, sie doppelten sich thematisch, und ich habe dann das Buch ausgewählt, das auf der Liste meiner Meinung nach mehr Sinn ergibt.
Dabei war mir natürlich auch klar: Meine eigenen Bücher können in dieser Liste nicht vorkommen - das wäre irgendwie unmoralisch. Ich sollte allerdings eine Einleitung zur Progressiven Phantastik verfassen, bei der ich natürlich meine eigene Haltung dazu zum Ausdruck bringen konnte und zudem erörtern durfte, wo sie herkommt, wo sie hingeht. Im Social-Media-Post dazu zitierte das Brecht-Haus daraus „es muss gewagt werden und es darf gescheitert werden“: Das ist ein Thema, das mir gerade bei Progressiver Phantastik nicht aus dem Kopf geht - wir müssen uns klarmachen, dass der an vielen Stellen in den Raum gestellte Perfektionsanspruch kein Aspekt Progressiver Phantastik ist (ganz nach dem Motto: das Perfekte ist der Feind des Guten).
Die Liste ist eine Auswahl und kann natürlich nicht als abschließend betrachtet werden. Es befinden sich Leute darauf, die den Begriff Progressive Phantastik ausgestaltet und mitgeprägt haben, aber auch Kolleg*innen, bei denen ich gar nicht weiß, wie sie zur PP stehen, deren Romane ich aber als progressiv lese. Im Abschnitt „Warum lesen?“ habe ich jeweils dargelegt, warum sie sich auf dieser Liste befinden.
Es ist außerdem ein Querschnitt der letzten Jahre – es befindet sich kein Buch der 1990er oder 2000er darauf. Das bedeutet nicht, dass es in dieser Zeit keine Bücher gäbe, die sich der Progressiven Phantastik zuordnen ließen. Aber meiner Meinung nach ist der Ruf nach und das Verständnis von PP ein junges, und deshalb sind auch die Bücher jung.
Ich bin sehr gespannt, was ihr davon haltet und ich bin sehr froh und dankbar, dass das Literaturforum im Brecht-Haus die Progressive Phantastik als Literaturströmung ernstnimmt, das ist eine Art Ritter*innenschlag für uns. Vielen Dank. <3
Vavoriten
Lena empfiehlt:
Mein erstes Buch des neuen Jahres war Mary Robinette Kowals The Spare Man. Wie ich erst hinterher feststellte, ist es eine Art In-Space-Adaption von “The Thin Man”, eines Kriminalromans aus dem Jahr 1934, der im selben Jahr auch verfilmt wurde - aber das beim Lesen nicht zu wissen, hat der Sache nicht geschadet. “The Spare Man” ist eine Detektivgeschichte auf einem superluxuriösen Kreuzfahrt-Raumschiff. Tesla Crane, ehemalige Erfinderin und ultrareiche Konzerninhaberin, will eigentlich mit ihrem frisch angetrauten Ehemann inkognito die Flitterwochen verbringen. Doch nach einem Abend in der Karaokebar gibt es einen Todesfall - und Teslas Mann wird als Hauptverdächtiger verhaftet. Was bleibt ihr also anderes übrig, als selbst zu ermitteln, wer wirklich dahintersteckt? “Bewaffnet” mit ihrem sehr süßen Therapiehund und ihrer bärbeißigen Anwältin auf der Schnellwahltaste begibt sie sich zwischen allerhand skurrilen Passagier*innen und mehr oder weniger hilfreichem Personal auf die Suche nach der Wahrheit.
Der Roman - der im Jahr 2075 spielt und vielleicht auch im selben Setting wie die Lady Astronaut-Reihe spielen könnte - ist irgendwo zwischen Detektivroman, Cozy Mystery und Traumschiff-Eskapismus anzusiedeln. Ich hatte jedenfalls viel Freude an den verschiedenen Orten und Aktivitäten auf dem Raumschiff, von dem die Autorin im Nachwort selbst schreibt, niemand außer einer Kreuzfahrtagentur würde so etwas Übertriebenes bauen. Tesla Crane ist eine interessante Hauptfigur, die unter chronischen Schmerzen und PTBS leidet und für die ihre Berühmtheit gleichzeitig Fluch und Segen ist. Die Nebenfiguren sind ebenfalls alle interessant, haben ihre eigenen Geheimnisse und Hintergründe. Es gibt wie immer bei Kowal gut durchdachte technische Details (wie die immer länger dauernde Datenübertragung bei Telefonaten zwischen Erde und Raumschiff) und ein sich aufrichtig liebendes Paar als Hauptfiguren. Besonders gut gefallen hat mir außerdem das queernormative Worldbuilding, in dem binäres Geschlechterdenken nicht mehr vorhanden ist und alle Personen erst einmal mit they-Pronomen und der Anrede “Mx.” angesprochen werden, bis sie etwas Abweichendes angeben. Ich muss zugeben, dass ich am Ende nicht mehr jedem Aspekt der verschiedenen Geheimnisse und Enthüllungen folgen konnte, aber insgesamt war das ein sehr schönes erstes Buch 2023.
Übrigens habe ich es als erstes aus dem Stapel neuer Bücher gepickt, weil der Writing Excuses-Podcast, in dem Mary Robinette Kowal eine der Hosts ist, ab Februar eine eingehende Analyse aus Autorinnensicht dazu machen wird, der ich nun ohne Angst vor Spoilern folgen können werde.
Und wo wir schon bei Detektivgeschichten und den Superreichen sind: Glass Onion habe ich über die Feiertage auch gesehen. Entgegen der etwas seltsamen Netflix-Vermarktung ist das keine Fortsetzung zu Knives Out, sondern einfach ein neuer Film mit Privatdetektiv Benoit Blanc als Hauptfigur. Diesmal geht es nicht direkt um einen aufzuklärenden Todesfall, sondern Blanc erhält eine Einladung auf die Privatinsel eines superreichen Milliardärs, der ihn für eine Art unfassbar teures Krimidinner als Gimmick engagiert hat. Außer ihm sind die Leute dabei, die dem Milliardär ihre Karriere verdanken - und die ehemalige Mitgründerin seiner Firma, die er ohne Abfindung vor die Tür gesetzt hat. Es gibt also genügend Konfliktpotenzial. Der Film ist wieder mit einer kompletten Starriege besetzt, wobei Janelle Monáe sogar dem restlichen tollen Cast die Show stiehlt. Und Edward Norton als Milliardär Miles Bron ist so ein wunderbarer Blick auf angebliche Genies - dass das alles gedreht wurde, bevor Elon Musk als Inhaber von Twitter seine Inkompetenz nun täglich unter Beweis stellt, ist fast unglaublich. Der Film ist jedenfalls ein absolutes Vergnügen.
Judith empfiehlt:
Eine Fortsetzung zu Filmen aus den Achtzigern zu drehen, ist ja gerade nicht die außergewöhnlichste Idee, aber die gleichnamige Serie zum Lucasfilm-Fantasystreifen Willow hat mich doch irgendwie überrascht. Ich kann mich auch nach der 7. Folge nicht erinnern, ob ich “Willow” damals gesehen habe oder ob ich einfach alle Fantasyfilme der Achtziger zu “Labyrinth” und “Der Tag des Falken” in einen Pott werfe, ob gesehen oder nicht. Der Grund, “Willow”, also, die Serie, anzufangen, war für mich vor allem Warwick Davis, den ich einfach sehr sympathisch finde, dessen Karriere als Ewok Wicket begann, der im Film “Willow” die Titelrolle spielte und von Star Wars bis Doctor Who in den meisten großen SFF-Franchises mitmischt. Die Serie “Willow” spielt etwa zwanzig Jahre nach dem Film. Das plotrelevante Baby Elora ist eine naive, prinzenverliebte Küchenmagd, als Schergen der Vettel ihren Angebeteten entführen. Eine Expedition bricht auf, um den Prinzen am Ende der Welt zu befreien, Elora schließt sich ihr an und entdeckt durch den Zauberer Willow ihre eigene Identität. So weit, so fantasy-generisch. Die “Held*innengruppe”, die zur Rettung des Prinzen aufbricht, hat allerdings komplett mein Herz erobert. Sie sind alle irgendwie toll, der in Lügen verstrickte Schurke, der selbstzweifelnde Zauberer, die störrische, verbitterte Prinzessin, ihre loyale Ritterin, der arglose Prinz des Nachbarlandes mit der dunklen Vergangenheit - Entschuldigung, ich LIEBE sie??? Besonders das Prinzessinnen-Ritterinnen-Gespann hat es mir sehr angetan, endlich ist Erin Kellyman mal in einer Rolle, in der Disney sie nicht komplett verschenkt, wie in “Solo” oder “Falcon and the Winter Soldier”. Und auf die Tomboy-Prinzessin Kit Tanthalos, gespielt von Ruby Cruz, habe ich mittlerweile einen völlig unverhältnismäßigen Prinzessinnencrush. In dieser Woche läuft das Finale, und danach werde ich einfach Fanfiction lesen.
Wo wir gerade bei Crushes sind: Ich habe einen intellectual crush auf Kristen Ghodsee. Ihr Podcast “A.K. 47 - 47 Selections from the works of Alexandra Kollontai” gehört zu meinen Lieblingspodcasts, obwohl darin eine einzelne Person über eine einzelne Person redet und das nun schon seit vier Jahren. Ihr Buch “Why Women Have Better Sex Under Socialism” ist sehr toll, und somit stand auch ihr neuestes Buch Red Valkyries auf meiner Weihnachtswunschliste. Es sind fünf Portraits revolutionärer Frauen, nämlich Ghodsees Fave Alexandra Kollontai (die adlige Bolschewikin), Nadezhda Krupskaya (die radikale Pädagogin und Partnerin Lenins), Inessa Armand (Revolutionärin und fünffache Mutter in polyamourösen Liebschaften), Lyudmila Pavlichenko (die sovietische Scharfschützin im 2. Weltkrieg) und Elena Lagadinova (erst Partisanin, dann Biologin und schließlich feministische bulgarische Politikerin). Damit bringt Ghodsee Licht in die Frauen- und Arbeiterinnenbewegung, der wir heute nur noch wenig Aufmerksamkeit schenken. Sie verklärt dabei nicht die Sowjetunion, sondern setzt sich kritisch mit den auch von den fünf Frauen mitgetragenen Ideologien auseinander. Dennoch stellt sie auch heraus, welche Bemühungen rund um Care-Arbeit und Arbeiterinnenschaft, welche revolutionären Ideen in der Sowjetunion und Bulgarien zu einer Verbesserung der Lebensbedingungen von Frauen geführt haben, und welche feministischen Projekte wir nach dem Kalten Krieg zu Unrecht aus dem kollektiven Bewusstsein gestrichen haben. Die Porträts haben mich zum Lachen und zum Weinen und zum Nachdenken gebracht, und ich möchte das Buch einfach allen empfehlen, die sich für (fast) vergessene Frauen der Geschichte interessieren.
Und da ich gerade im Thema war, habe ich das Jugendbuch Among the Red Stars von Gwen Katz gelesen, das aus der Ich-Perspektive einer jungen sowjetischen Pilotin im 2. Weltkrieg erzählt ist und das 588. Nachtbomberregiment zum Thema hat, das den meisten wohl besser als die “Nachthexen” bekannt ist. Da es ein Jugendbuch ist, werden die Kriegsgräuel zwischen deutschen und sowjetischen Soldat*innen nur gestreift, worum ich aber ob der aktuellen politischen Lage recht dankbar war. Auch hier ist von Verklärung der UDSSR keine Spur, im Gegenteil wird der Gegensatz “das Land militärisch vor Faschisten verteidigen wollen” und “von der Politik im eigenen Land desillusioniert bis bedroht sein” meiner Meinung nach gut dargestellt. Der Roman lebt von der Gemeinschaft der jungen Frauen im Nachtbomberregiment und von den ausführlichen Briefen, die Protagonistin Valka mit ihrem Freund Pasha, der Funker an der Front ist, austauscht. Der sensible, verletzliche Pasha ist eingezogen worden, während die Frauen freiwillig als Pilotinnen in den Kampf ziehen und an allen Ecken und Enden kleingemacht und zurückgehalten werden. Auch diesen Widerspruch geht der Roman an und zeigt meiner Meinung nach viele Facetten eines Krieges, die von trotzigen Heldinnentaten bis zu sinnlosen Toden im Schnee reichen. Ein Buch über Krieg, das mich berührt hat, aber nicht hat verzweifeln lassen.
Christian empfiehlt:
Alle schönen Medien, die ich über die Feiertage so konsumiert habe, wurden schon genannt, daher empfehle ich etwas Schreckliches: den Cui Bono Podcast. Die erste Staffel behandelt Ken Jebsen und allgemein den Abstieg aus Geltungssuchtgründen in Verschwörungsgeschwurbel, die zweite Staffel setzt sich mit dem in seinen Ausmaßen kaum fassbaren Cybermobbing gegen den Drachenlord auseinander - und dabei tun sich menschliche Abgründe auf, die mich entsetzt haben, mit denen sich der Podcast aber auch hervorragend auseinandersetzt. Gemeinsam ist beiden Themen, dass die Aufmerksamkeitsökonomie und deren Chancen und Gefahren im Internet sehr genau analysiert werden und wir als Gesellschaft diskutieren müssen, wie wir in Zukunft damit umgehen wollen.
Aber vielleicht doch noch etwas Schönes zum Abschluss: die Serie Wednesday: über die gleichnamige Tochter der Addams Family, die als Jugendliche auf einer Art Internat für Monster eine Mordserie aufklären muss. Dabei verlässt sie sich auf ihre Verachtung aller Regeln gesellschaftlichen Zusammenlebens und auf Eiskaltes Händchen, dem zweiten, heimlichen Star der Serie. Das Ganze fühlt sich wie eine düstere und morbide Version von Hogwarts an (für das es aus TERF-Gründen auch dringend mehr Alternativen braucht) und das Internet ist jetzt schon voll mit Fanart und tiktok-Tänzen zu den ikonischsten Szenen. Mit “Wednesday” und “Sandman” am Start kann man durchaus behaupten: Goth is back.
Danke fürs Abonnieren und Lesen und bis zum nächsten Monat!
Lena, Judith und Christian